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Pfandspenden fallen überraschend hoch aus

Pfandspenden fallen überraschend hoch aus

Seit der Einführung des Einwegpfands ist es in vielen Lebensmittelmärkten
möglich, das Pfand von zurückgegebenen Flaschen und Dosen für wohltätige
Zwecke zu spenden. Die erste Bilanz übertrifft die Erwartungen der
Lebensmittelhändler.

Seit Jänner gibt es in Österreich für alle Getränkeflaschen und -dosen ein
Pfandsystem. Gibt man die Gefäße in einem Pfandautomaten zurück, bekommt
man dafür einen Bon im Wert von 25 Cent pro Dose oder Flasche. Diesen kann
man für den nächsten Einkauf einlösen. Alternativ kann die Summe auch
gespendet werden – oft direkt am Automaten per Knopfdruck. Wie stark die
Pfandspendenmöglichkeit bisher angenommen wird, hat noe.ORF.at bei den
Lebensmittelketten Spar, REWE, Lidl Österreich und Hofer nachgefragt.

Bereits seit Jänner ist die Pfandspende bei Spar möglich. Die Spenden gehen bei
dem Händler entweder an die jeweils regionale Feuerwehr oder an die regionale
Einheit vom Verein Rettet das Kind. Die Möglichkeit werde gut angenommen – im
ersten Quartal sei man österreichweit auf eine Spendensumme von 170.000 Euro
gekommen, heißt es.

„Wir sind ehrlich überrascht, dass doch viele Menschen ihre Pfandbons spenden.
Da wird eine schöne Summe für die ausgesuchten Organisationen
zusammenkommen“, sagte Spar-Geschäftsführer Alois Huber. Die begünstigten
Organisationen seien derzeit fix festgelegt. Wie Spar im kommenden Jahr vorgeht,
ist derzeit noch offen, wird betont.

REWE: Spenden für Rotes Kreuz oder Naturschutz

REWE ermöglicht die Pfandspenden seit Mai in allen Penny-, Billa- und Billa-Plus-
Märkten. Jene Spenden, die in Penny-Filialen getätigt werden, kommen dem Roten Kreuz zugute und sollen Familien mit Kindern in Österreich in akuten Notlagen unterstützen. Bisher sind 28.000 Euro zusammengekommen, heißt es von REWE.

Jene Pfandspenden aus den Billa- und Billa-Plus-Filialen fließen in
Naturschutzprojekte in Österreich. Die erste Bilanz übertreffe die Erwartungen
deutlich und ermögliche die Umsetzung einiger Projekte. Der Großteil der seit Mai
gesammelten Pfandspenden fließe in das Projekt „Wilde Weide Weinviertel“ des
Regionalentwicklungsvereins Leiser Berge (Bezirke Mistelbach und Korneuburg), wird betont. Dabei geht es um Wiederbeweidung von geschützten Trockenrasen und Halbtrockenrasenflächen im Weinviertel.

Lidl: Vier Organisationen zur Auswahl für Spenden

Auch das Resümee von Lidl fällt in den ersten sechs Monaten nach Einführung der
Pfandspenden positiv aus. Laut Angaben des Händlers kam seit dem 1. Februar
eine Spendensumme von 28.000 Euro zusammen. Die Erlöse kommen je nach
Auswahl dem Österreichischen Roten Kreuz, Pro Juventute, dem Naturschutzbund
oder dem Verein „Freunde der Tierecke“ zugute. Das Ergebnis sei nicht
selbstverständlich und ein starkes Zeichen für Solidarität und Engagement, heißt es von Lidl.
Seit dem 2. Juni ist es auch bei Hofer möglich, das Pfand an karitative
Einrichtungen zu spenden. Unterstützt werden hier das Österreichische Rote Kreuz und die Österreichische Kinderkrebshilfe. Die Spendenmöglichkeit des Pfandbons werde von den Kundinnen und Kunden gut angenommen – zu konkreten Summen und einzelnen Zahlen will sich das Unternehmen auf Nachfrage nicht äußern. Kreuzer, Mayr (2025)
 

 

 

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