Kronen Zeitung

Warum Rinder mitten im Ackerland Freilauf haben

"Was ist der Hintergrund, auf knapp 20 Hektar verschiedene Tierrassen,
hauptsächlich Rinder und mit möglichst resistenten Genen, freizulassen – und
dann nicht eingreifen, sondern einfach „zuzusehen“, was passiert? Ein Projekt in
Kooperation mit der Schwarzenegger Climate Initiative steckt dahinter.


Dass neue Wege im Landschafts- und Naturschutz gefunden werden müssen, steht außer Zweifel. Im „Wild Solutions Park“ bei Ernstbrunn im Bezirk Korneuburg wird das gelebt: Das Gemeinschaftsprojekt mit dem regionalen Naturpark Leiser Berge in Kooperation unter anderem mit der Schwarzenegger Climate Initiative wurde eine bestehende Ackerfläche so belassen, wie sie war. Nun beobachtet man, was passiert, wenn keine „üblichen“ Nutztiere , sondern sehr robuste Rassen wie Tuxer Rinder, Konik-Pferde und andere, dort vor längerer Zeit natürlich beheimatete Tierarten die 22 Hektar sozusagen „erobern“.
 

Das erste Kalb wird sicherlich Arnold getauft
„Was hier entsteht, ist nicht nur Natur. Es ist ein Raum für Erkenntnis, Dialog und
Zukunftslösungen. Ein Erfolgsprojekt für die gesamte Region. Wer weiß, vielleicht trägt das erste Kalb, das im Park geboren wird, ja den Namen Arnold“, sind Beteiligten einig.

Der Natur – also Tieren und Pflanzen – nicht im Weg stehen
Biodiversität nachvollziehbar zu machen, nicht nur zu verfolgen – das ist das Ziel des Projektes. Und die Trittspuren, der Verbiss oder auch die natürliche Düngung werden unter anderem auch mittels Drohnen genauso beobachtet wie die Tierbewegungen und Pflanzenentwicklung. Dazu kommen KI-gestützte Beobachtungsauswertungen. Das Motto Nummer 1 ist: Auf keinen Fall in den natürlichen Kreislauf eingreifen!

Weinviertler Region nahe Asparn an der Zaya ist „Versuchslabor“
Als Bildungsstandort mit dem nahen Partner, dem MAMUZ Museum in Asparn an der Zaya, wird das Vorhaben auch zum naturnahen Erlebnisraum, bei dem man die Fortschritte und Zusammenhänge mit früheren Zeiten erläutert bekommt.


Auch Rückschlüsse auf den Boden – bei Trockenheit bzw. Flut
Eine Prognose der Wissenschaftler steht schon fest: Durch die Naturbelassenheit wird der Boden erstens widerstandsfähiger gegen Trockenheit und kann andererseits auch mehr Wasser aufnehmen und zurückhalten, was das Risiko von Flut-Bildungen vermindert." Leisser (Krone, 2025)

 

 

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