Wacholderheide_Schafbeweidung, © Leiser Berge

Lebensräume

Klippen, Kalk, Kulturlandschaft

Der Naturpark Leiser Berge ist Teil des Europaschutzgebietes "Weinviertler Klippenzone". Diese markanten Kalkklippen, die sich vom Waschberg bei Stockerau bis zu den Pollauer Bergen in Tschechien erstrecken, gehören zu den artenreichsten Lebensräumen des Weinviertels!

Steppentrockenrasen:

Die markanten Kalkklippen der Weinviertler Klippenzone sind äußerst flachgründig und nährstoffarm. In den letzten Jahrtausenden hat sich eine speziell auf diesen Extremstandort angepasste Vegetation entwickelt – die Pflanzen brauchen viel Licht, kommen aber mit Trockenheit und Nährstoffmangel gut zurecht. Solche Osteuropäischen Steppentrockenrasen (und Trespen-Schwingel- Kalktrockenrasen) sind österreichweit in ihrer Artenzusammensetzung und Ausdehnung einzigartig. Durch Schafbeweidung wird die traditionelle Nutzung als Hutweide vom Naturpark weiter fortgeführt. Die Tiere verbeißen aufkommende Gehölze und erhalten dadurch den außergewöhnlichen Artenreichtum der Trockenrasen.

Pannonische Eichen-Hainbuchenwälder:

Auch die Wälder sind von jahrhundertelanger Beweidung geprägt: Entgegen unserer Vorstellung eines naturnahen Waldes sind die pannonischen Eichen-Hainbuchenwälder nicht dunkel und feucht, sondern lichtdurchflutet und erinnern an mediterrane Bergwälder. Der hohe Anteil an Alt- und Totholz sorgt für eine große Vielfalt an totholzbewohnenden Käferarten. Aber auch andere Lebewesen wie Pilze sind auf einen hohen Anteil an Totholz in diesen trockenen Wäldern spezialisiert.

Wacholderheiden:

Wacholder ist ein klassischer Beweidungsanzeiger. Wir wissen daher recht genau, wo sich ehemalige Weideflächen im Naturpark befanden. Mit etwa 1200 Wacholdersträuchern (Zählung 2017-2019) weist der Naturpark Leiser Berge eine außerordentlich hohe Anzahl dieser in der Natur selten gewordenen Gehölze auf. Ausgewählte Flächen am Buschberg und am Schulberg wurden in den vergangenen Jahren freigeschnitten und entbuscht. Diese werden seither von Schafen beweidet, um die Gebiete weiterhin offen zu halten und der Verwaldung entgegenzuwirken.